Weil die Teilnahme der Frauen am politischen Prozess heute ausschlaggebend sein kann, ist ein hochkarätiger Netzwerkanlass zu den Abstimmungsvorlagen vom 27. September initiiert worden.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom 10.8. im Kursaal Bern von den Business & Professional Women und den Soroptimistinnen Switzerland. Die Nachfrage war überwältigend und stellte die Organisatorinnen und den Kursaal Bern – speziell in Corona Zeiten – vor grosse Herausforderungen. Inner Wheel Frauen waren ebenfalls eingeladen, sich direkt einzuschreiben. Nur wer dies frühzeitig tat, erhielt eine Zusage. Dennoch traf sich eine stattliche Gruppe von IW Frauen schon vor dem Anlass und nach und nach stiessen weitere Angereiste dazu. Die drei Bundesrätinnen erhielten tosenden Applaus bei ihrem Eintreffen und freuten sich offensichtlich über die grosse Beteiligung. Sie erklärten dem Publikum insbesondere den Standpunkt des Bundesrates zu den Vorlagen „Für eine massvolle Zuwanderung“ und zur „Kampfflugzeug-Beschaffung“. Die Bundespräsidentin ihrerseits äusserte sich grundsätzlich zum Abstimmungssonntag sowie zur Revision des Jagdgesetzes, da dieses in ihrem Departement angesiedelt ist.
Monatelang hatten das Thema Corona Virus sowie seine Eindämmung im Bundesrat dominiert. Es ist nicht ausgestanden, Teile der Bevölkerung haben existentielle Sorgen. Sie würden sich fragen – so die Moderatorin – weshalb wir gerade jetzt z.B. über ein Jagdgesetz oder Kampfflugzeuge abstimmen müssten. Diese Sicht quittierte die Bundespräsidentin leicht amüsiert – sie bejahte, dass das Jagdgesetz ebenfalls nicht prioritär in ihrer Agenda stehe. Es gehöre nun einmal zu unserem politischen System, dass wir auch über solche Themen abstimmen könnten. Auch auf die Frage, wie es zum vorliegenden geballten Mix von Abstimmungsthemen gekommen sei, verwies sie auf die Prozesse unseres politischen Systems, auf das wir stolz sein können. Im Übrigen wurden Vorlagen, die eigentlich im Mai hätten zur Abstimmung kommen sollen, wegen Corona verschoben.
Mit vielen Fakten, Erklärungen und Begründungen verdeutlichten die Bundesrätinnen Karin Keller-Sutter und Viola Amherd wie es in Bundesrat und Parlament zu den Entscheiden und jetzigen Wahlempfehlungen gekommen war.
Darauf, wie es nach dem Abstimmungssonntag vom 27. September aussehen wird, dürfen wir gespannt sein. Jedenfalls werden die Frauen auch diesmal gewichtig mitreden.
Regula Gutjahr
