Unverzichtbar!
Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, wie unverzichtbar Care-Arbeit für unsere Gesellschaft ist. Sei es die Pflege von Kranken, die Betreuung von Kindern und älteren Menschen, die Reinigung oder das Kochen: Ohne die Sorgearbeit anderer Menschen kommt im Laufe des Lebens niemand aus.
Trotzdem erhält Care-Arbeit wenig Anerkennung. Das zeigt sich beispielsweise an den tiefen Mindestlöhnen für Haushaltshilfen im Privathaushalt. Viel öfter aber wird Care-Arbeit unbezahlt geleistet: Das Zeitvolumen, das allein für unbezahlte Hausarbeit und Betreuung im eigenen Haushalt aufgewendet wird, übersteigt das Zeitvolumen der gesamten bezahlten Arbeit in der Schweiz! (BFS 2017) Care-Arbeit – bezahlte wie unbezahlte – wird nach wie vor hauptsächlich von Frauen geleistet. Das hat nicht zuletzt eine ungleiche Altersvorsorge zur Folge.
Der Wandel der Geschlechterrollen verläuft asymmetrisch: Während Frauen heute vermehrt erwerbstätig sind, hat bei den Männern die Betreuungs- und Hausarbeit weit weniger an Bedeutung gewonnen. Damit der Vereinbarkeitsspagat zwischen Erwerbs-, Familien- und Hausarbeit einigermassen aufgeht, stellen viele Familien jemanden für die Reinigung, die Angehörigen- und Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden ein – meistens eine Frau.
Auf diesem sogenannten Arbeitsmarkt Privathaushalt sind die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht immer klar. Die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich bietet deshalb Informationen:
- Ratgeber Haushalthilfe beschäftigen – das müssen Sie wissen
- Infoseite www.care-info.ch für Privathaushalte und Betagtenbetreuerinnen
- Online-Ratgeber Nanny beschäftigen – das müssen Sie wissen
Barbara Lienhard, Projektleiterin bei der Fachstelle für Gleichstellung Stadt Zürich
www.stadt-zuerich.ch/gleichstellung