Der Regio Anlass in Basel - 12. Januar 2019

Sonntag, 20. Januar 2019

Über neunzig Inner Wheel Freundinnen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz trafen sich am 12. Januar vormittags in der Basler Leonhardskirche, um die Gründung von Inner Wheel vor jetzt 95 Jahren gemeinsam zu feiern. Seit 1993 kommen hierzu Mitglieder von acht Clubs aus dem oberrheinischen Dreiland zusammen.
Sie wechseln sich bei der Organisation der trinationalen Treffen ab. Diesmal hatte der IWClub Basel Wettstein eingeladen zu einem Werkstattkonzert der Knabenkantorei Basel.
Nach ersten Begrüssungsrunden noch auf dem Vorplatz der hoch aufragenden Kirche suchten alle vor dem trübnassen Winterwetter Schutz. Im Inneren der Kirche erwarteten Clubpräsidentin und Vize, Lela Sacher und Laura Poggi, die Gäste. Manch erster Blick galt der eleganten Architektur des zentralen Raums: hoch, weit, von rotem Sandstein gehalten, dazu weisse Wandflächen mit grauer Ornametik und zitatgleichen Resten mittelalterlicher Fresken.
Laura Poggi hiess alle Anwesenden zum 26. Regio-Treffen willkommen und übergab das Wort an Pfarrer Dr. Lusius Müller. Er sprach kenntnisreich und bildhaft über die 900jährige Baugeschichte der Leonhardskirche. Den Anfang bildete im 11. Jahrhundert eine romanische Basilika, die einst mit der Stadtmauer verbunden war. Nur die Krypta blieb nach dem Erdbeben 1356 erhalten. Auf den Grundmauern entstand eine hochgotische Basilika, finanziert von den Zünften der Metzger und Gerber. Der Bau wurde bereits Ende des 14. Jahrhunderts fertig. Er wurde nach der Reformation zu einer spätgotischen Hallenkirche erweitert. Hinzu kam ein Stiftsgebäude, das später, von 1835 bis 1996, als Gefängnis diente und heute als Hotel und Restaurant. Der Name des Restaurants „Au Violon“ erinnert daran.
Die Kirche erhielt im 17. Jahrhundert die barocke Kanzel, im 18. Jahrhundert kam die Silbermann-Orgel hinzu.
Dem dankenden Applaus für den Vortrag folgte abrupt ein rhythmisches Trommelstück aus dem südlichen Afrika. Es gab das Tempo vor, mit dem sich die Mitglieder des Konzertchors aufreihten, sangen und tanzten. Es war der gelungene Auftakt zu einem vielfältigen Konzert, bei dem auch die Arbeit der Knabenkantorei erläutert wurde. Die Ausbildung und Betreuung der 130 Sänger im Alter zwischen drei und dreissig Jahren beschrieb Thomas Wicky, Geschäftsführer der Knabenkantorei. Es sei eine Lebensschule, die Geduld, Ausdauer und Konzentration übt und langjährige Freundschaften begründet. Wie Wicky sind auch Oliver Rudin, dem die musikalische Gesamtleitung obliegt, sowie Pianist und Chorleiter Rolf Herter „Ehemalige“. Um Anforderungen der heutigen Social Media zu ent-sprechen, gehören neben der Stimmbildung inzwischen auch Choreografie/Staging und von Perkussion begleiteter Gesang zu Auftritten der Knabenkantorei. Daniel Raaflaub und J.J. Loew wurden hierzu engagiert.
Das breite musikalische Programm umfasste geistliche und weltliche Musik. Zu Beginn sangen die Jüngsten im Kanon Kinderlieder, zum Schluss swingte der Konzertchor zu Duke Ellingtons „It don’t mean a thing“. Dazwischen sangen die Knabenstimmen und die Männerstimmen - mal getrennt, mal gemeinsam, mal ergänzt durch eine Solostimme -Stücke von Bach über Mendelsohn Batholdy bis Britten. Volkstümliches wechselte mit Beispielen für überzeugende Auftritte in zeitkritischen Theaterstücken von Dürrenmatt und Löffler. Mit Standing Ovations dankten die Zuhörerinnen.
Dem Konzert folgte im nahen „Au Violon“ ein gemeinsamer Lunch. Hierbei begrüsste Lela Sacher die Anwesenden, selbstverständlich auf Deutsch und Französisch. Sie dankte dem Regio-Team des Clubs für die Organisation, die bis hin zum Blumenschmuck auf den Tischen reichte. In ihrer Rede spann sie einen Bogen von den Zielen der Inner Wheel Clubs zum Wirken eines Chors. Sie erinnerte an ihr Jahresmotto „In Vielfalt vereint“, an die Viel-stimmigkeit von Tradition, Kultur und Sprache, die in Freundschaft verbunden, Menschen glücklich mache. Dank für das eindrucksvolle Programm sagten auch die Schweizer Governorin Claudia Vonlanthen und die Vize-Governorin des deutschen Distrikts 86 Ulrike Braun-Hinderer vom IWC Ravensburg. Mit Aussicht auf ein Wiedersehen beim nächsten Regio-Treffen 2020, dann in Muhlhouse, endete das gesprächsfreudige Zusammensein.
 
Text: Simone von Heimburg, IW Club Basel-Wettstein
Fotos: Doris Rathgeb, IW Club Basel-Riehen
 
 

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